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Die Rolle der Globalzession in der Zentralregulierung

Warum die Globalzession von Kundenforderungen in der Zentralregulierung, beim Factoring oder BNPL (Buy Now, Pay Later) eine entscheidende Rolle spielt

Die Teilnahme an einer Zentralregulierung oder Zentralfakturierung bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, wie optimierte Zahlungsprozesse und reduzierte administrative Aufwände. Ein oft übersehener, aber entscheidender Aspekt ist die Abtretung der Debitorenforderungen an den Zentralregulierer. Diese sogenannte Globalzession spielt eine zentrale Rolle, insbesondere wenn Unternehmen ihre Forderungen anderweitig nutzen möchten, etwa im Rahmen eines Factoring-Vertrags oder zur Besicherung von Krediten.

Das Prioritätsprinzip und seine Auswirkungen

Im Zentrum der rechtlichen Betrachtung steht das Prioritätsprinzip: Frühere Abtretungen haben Vorrang vor späteren. Das bedeutet, dass die Globalzession zugunsten des Zentralregulierers Vorrang vor allen späteren Abtretungen derselben Forderungen hat. Für Unternehmen, die ihre Forderungen mehrfach abtreten möchten, birgt dies erhebliche Risiken.

Ein Kreditinstitut oder ein Factoring-Unternehmen, dem die Forderungen zu einem späteren Zeitpunkt angeboten werden, erwirbt in der Regel keine wirksamen Rechte an diesen Forderungen. Dies kann nicht nur die Finanzierungspläne des Unternehmens gefährden, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Rechtliche und praktische Konsequenzen für Unternehmen

Unternehmen dürfen ihre Debitorenforderungen nicht mehrfach abtreten. Eine Doppelabtretung kann die Beziehungen zum Zentralregulierer belasten und die Finanzierungsbemühungen bei anderen Gläubigern zunichtemachen. Kreditinstitute und Factoring-Gesellschaften prüfen sorgfältig, ob Forderungen bereits abgetreten wurden. Eine bestehende Globalzession führt häufig zur Ablehnung der gewünschten Sicherheiten Stellung.

Auch der Zentralregulierer sollte bei der Aufnahme eines neuen Unternehmens prüfen, ob die Forderungen frei von Rechten Dritter sind. Eine vertragliche Zusicherung der Abtretungsfreiheit ist hierbei ein bewährtes Mittel.

Empfehlungen für Unternehmen und Zentralregulierer

Um Konflikte zu vermeiden, sollten Unternehmen die vertraglichen Regelungen zur Abtretung von Forderungen genau prüfen. Eine frühzeitige Kommunikation mit dem Zentralregulierer ist entscheidend, insbesondere wenn die Forderungen anderweitig genutzt werden sollen. In einigen Fällen kann eine Forderungsfreigabe von anderen Gläubigern erforderlich sein.

Zentralregulierer können sich durch Negativ-Erklärungen oder Forderungsfreigaben absichern. Eine Negativ-Erklärung beinhaltet die Zusage, dass die betreffenden Forderungen nicht abgetreten wurden. Forderungsfreigaben sind notwendig, wenn Forderungen bereits abgetreten sind und für die Zentralregulierung freigegeben werden müssen.

Fazit

Die Globalzession ist ein zentraler Bestandteil der Zentralregulierung und hat weitreichende Auswirkungen auf die finanzielle Flexibilität von Unternehmen.
Für Unternehmen, die eine Zentralregulierung in Erwägung ziehen oder bereits daran teilnehmen, ist es unerlässlich, die entsprechenden Klauseln im Vertragswerk sorgfältig zu prüfen und die Tragweite der Abtretung der Debitorenforderungen vollständig zu verstehen. Unternehmen sollten sich rechtlich beraten lassen, um ihre Finanzierungsoptionen optimal zu nutzen und ihre wirtschaftlichen Ziele zu erreichen.

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